Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau
Am Freitag, den 07.03.2025, besichtigten wir im Rahmen des EU-Projektes ERASMUS+ die KZ-Gedenkstätten in Auschwitz. Nach einer zweistündigen Fahrt von Nowy Targ durch Kleinpolen kamen wir in Oświęcim an.
Zuerst besuchten wir das Stammlager direkt in Ausschwitz. Dort wurden wir durch eine polnische Museumsmitarbeiterin durch die Ausstellung geführt.
Wir besichtigten die verschiedenen Baracken und schauten uns die Exponate an. Die Ausstellungsstücke erzählen die Geschichte vieler Menschen, welche dort durch die Nationalsozialisten den Tod fanden. Besondere Exponate waren mehre Tonnen menschliches Haar, Schuhe, Kleidung und Brillen und weitere Habseligkeiten, die dort gelagert wurden.
Dann gingen wir zum sogenannten Todesblock 11. In diesem Gebäude des Stammlagers wurden Versuche zur Vergasung der Inhaftierten durchgeführt. Es gab dort Zellen, welche bei Fehlverhalten der Häftlinge genutzt wurden. Zum Teil wurden hier Häftlinge ohne Essen für mehrere Tage eingesperrt. Andere Zellen wurden so genutzt, dass Häftlinge immer stehen mussten. Dafür wurden vier Menschen auf einen Quadratmeter gesperrt, ohne Fenster und mit einer Pforte auf Bodenhöhe, die nur ca. 50 cm hoch war. Zudem wurden in diesem Block auch Verhandlungen für Kriegsgefangene zumeist auf Deutsch abgehalten. Das Urteil hieß häufig: „Tod an der schwarzen Wand“. Diese war direkt im Innenhof zwischen Block 10 und 11. Dort im Hof wurden auch andere Strafen durchgeführt.
Im Lager herrschte eine feste Ordnung: Ganz oben waren die SS-Soldaten und Offiziere, in den Baracken selber herrschten allerdings „Funktionshäftlinge“, sogenannte Kapos. Diese sorgten dort für Ordnung. Das taten Sie oft durch Prügel. Der Tagesablauf bestand aus Schlafen, Essen und Arbeiten. Dabei wurden die Häftlinge dauerhaft drangsaliert und geschlagen.
Im Block 10 wurden durch den SS-Arzt Joseph Mengele Experimente mit Krankheiten und Seuchen an Häftlingen, vor allem an Zwillingen durchgeführt. Dafür wurde eins der beiden Kinder infiziert und auf den Tod gewartet. Wenn das kranke Kind starb, wurde auch das gesunde getötet, um die Auswirkung der Krankheit auf den Körper zu vergleichen. Anschließend haben wir uns das Krematorium, in welchem auch die erste Gaskammer gebaut wurde, angeschaut.
Dann fuhren wir zum Außenlager nach Birkenau. In Birkenau haben wir zunächst die Verladerampe besichtigt. Danach haben wir einen Augenblick am Mahnmal innegehalten und uns die Gedenktafeln der Nationen angeschaut. Von den Gaskammern sind nur noch Trümmerhaufen übrig, die nicht erahnen lassen welche schrecklichen Bilder sich vor über 80 Jahren dort abgespielt haben. Lediglich einige gemauerten Baracken stehen noch auf dem Gelände. Dort wurden bis zu 700 Menschen in einer Baracke zusammengepfercht. Die Lebensbedingungen waren so schlecht, dass viele dort lebende Menschen erkrankten und verhungerten. Beeindruckend war die Größe des Lagers. Danach fuhren wir wieder zurück.
Während des gesamten Aufenthaltes herrschte eine bedrückende Stimmung durch die Präsenz des ganzen Leides, welches durch die Nationalsozialisten dort an Menschen verübt wurde. Viele Menschen fanden dort den Tod, nur weil sie einer Religion angehörten, anders aussahen, behindert waren oder zu einer bestimmten Bevölkerungsgruppe zählten.
Der Besuch hat sehr eindrucksvoll gezeigt, dass sich diese Verbrechen nicht wiederholen dürfen.
Auszubildende der Klassen KM22 und LM22,
JOBELMANN-SCHULE BBS1 Stade